- Hopi
- Ho|pi, der; -[s], -[s]:Angehöriger eines nordamerikanischen Indianerstammes.
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Hopi[englisch 'həʊpɪ], älterer (abwertender) Name Moqui ['moːki, 'məʊkɪ], Gruppe nordamerikanischer Indianer in Nordostarizona, etwa 8 000 Menschen. Sie gehören zu den Puebloindianern in 12 Dörfern, die früher politisch autonom waren, heute als Stamm zusammengeschlossen sind. Ihre Reservation liegt inmitten der Reservation der Navajo, wodurch es zu Landkonflikten mit diesen kommt. Der dort betriebene Tagebau auf Steinkohle (Black Mesa) hat wegen der starken Umweltverschmutzung und dem Absinken des Grundwassers den Widerstand der Hopi hervorgerufen. - Die Hopi sind stark ihren traditionellen religiösen Glaubensvorstellungen verhaftet (Kult um die »Kachina«, Geister, die für die Hopi den Lebenszyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt symbolisieren), wenngleich sie nominell Christen sind. Auch ihre matrilineare Verwandtschaftsstruktur ist nach wie vor prägend. Sie betreiben als Subsistenzwirtschaft intensiven Feldbau (v. a. Mais), zum Teil mit Bewässerungswirtschaft, und halten Schafe und Rinder; auch die Herstellung von Silberschmiedearbeiten, Keramik, Flechtarbeiten und holzgeschnitzten, bemalten Kachinapuppen ist kennzeichnend.Die Hopi, die wohl mehr als tausend Jahre vor der Zeitenwende in den nordamerikanischen Südwesten einwanderten, begannen um 1100 n. Chr. mit dem Bau mehrstöckiger Ziegelhäuser (u. a. Gründung von Mesa Verde); sie hatten 1541 erstmals Kontakte mit Europäern (Spanier unter F. Vázquez de Coronado, später katholischer Missionare) und zogen sich während des Aufstandes der Puebloindianer gegen die Spanier (1680) in kleine Dörfer in entlegenen Gebirgen zurück. Seit dem 19. Jahrhundert kam es wegen territorialer Streitigkeiten mit den Navajo immer wieder zu Kämpfen zwischen diesen und den Hopi, die erst 1906 in ein bereits 1882 zugewiesenes Reservat umzogen.Die Sprache der Hopi, das Hopi, gehört zur Familie der utoaztek. Sprachen (Utoaztekisch), weist synthetischen Sprachbau auf und besitzt ein ausgeprägtes Aspekt- und Diathesensystem. Dagegen fehlt eine Differenzierung in Tempora: Dies war der Ausgangspunkt für B. L. Whorfs »linguistisches Relativitätsprinzip«, dem zufolge Denken durch Sprache determiniert ist und es einem Hopi-Sprecher, da temporale Kategorien nicht in die grammatische Struktur des Hopi integriert seien, auch an der Vorstellung zeitlicher Dimensionen mangelt (Sapir-Whorf-Hypothese).Handbook of North American Indians, hg. v. W. C. Sturtevant, Bd. 9 (Washington, D. C., 1979);E. Malotki: H. time. A linguistic analysis of the temporal concepts in the H. language (Berlin 1983);H. u. Kachina, hg. v. A. Kunze, Ausst.-Kat. (1988);Das Buch der H., hg. v. F. Waters (a. d. Amerikan., 91995).* * *
Ho|pi, der; -[s], -[s]: Angehöriger eines nordamerikanischen Indianerstammes.
Universal-Lexikon. 2012.